Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie - S. 83

1905 - Gießen : Roth
Die Erde als Weltkörper. 83 viel kleiner als die übrigen Planeten, haben längergezogene Bahnen und bewegen sich in ziemlich gleichen Abständen von der Sonne. Man kennt deren etwa 300. Einige Planeten werden von kleineren Weltkörpern umkreist, die man Monde nennt. Die Erde hat einen, der Jupiter vier Monde. Der Saturn wird außer von 8 Monden noch von 3 Ringen umkreist.x. Kometen sind Sterne, die aus einem helleren, der Sonne zugekehrten Kern, einer diesen umgebenden Nebelhülle und einem schwächer erleuchteten, der Sonne abgewandten Schweife bestehen. Man nennt sie daher auch Schweifsterne. Sie erscheinen nur zuweilen — oft in Zwischenräumen von vielen Jahren — am Himmel; andere kommen, ohne daß man weiß woher. Nur von einigen sind die Ümlaufszeiten bekannt. — Sternschnuppen oder Meteore sind Trümmer eines Planeten, die sich um die Sonne bewegen. Ihre Bahn schneidet zweimal die Erd- bahn. Da geschieht es, daß einzelne sich durch die Atmosphäre der Erde bewegen und durch die Reibung an der Luft glühend werden. Infolge der Anziehung der Erde falleu wohl auch einzelne herunter. Das sind die Meteorsteine. Größere Sternschnuppen heißen Feuerkugeln. In der Zeit vom 9.—14. August und vom 12.—14. November werden besonders reichliche Sternschnuppeusälle beobachtet. 3. Die Sonne ist der nächste und darum der größte sür uns wahrnehm- bare Fixstern. Sie ist die Quelle des Lichts und der Wärme sür die Planeten und deren Monde. Ihre mittlere Entfernung beträgt 150 Mill. km. Sie ist eine weißglühende Kugel, die von einer Gashülle umgeben ist, in der die meisten Grundstoffe der Erde' in gasförmigem Zustande nachgewiesen worden sind. Ihr Durchmesser ist mehr als 100 mal so groß als der der Erde. Wäre sie eine Hohl- kngel, so fände unsere Erde mit dem Monde, der sie in einer durchschnittlichen Entfernung von 385000 km umkreist, reichlich Raum. Aus den Sonnenflecken, die im W. erscheinen und nach O. fortrücken, bis sie für einige Zeit verschwinden, zog mau den Schluß, daß die Sonne sich in 25 Tagen um ihre Achse drehe. Die Alten hielten unsere Erde für den Mittelpunkt des Weltalls und glaubten, Sonne. Mond und Sterne umkreisten dieselbe in 24 Stunden. Jahrtausende galt diese Annahme als Wahrheit, bis ein Deutscher. Nikolaus Kopernikus aus Thorn igeb. 1473), ein neues System aufstellte und bewies. Hiernach bildet unsere Sonne mit ihren Planeten und Kometen, die sich sämtlich um sie bewegen und von ihr Licht und Wärme erhalten, das Sonnensystem. Man nimmt an, daß jeder Fixstern den leuchtenden Mittelpunkt eines Systems bilde, und alle zusammen eine große Zentralsonne umkreisen>/ . Tageszeiten. Die Erde hat eine zweifache Bewegung, nämlich die um ihre Achse und die um die Sonne. Durch die Bewegung der Erde um ihre Achse entsteht der Wechsel der Tageszeiten. Die der Sonne zugekehrte Seite der Erde hat Tag, die andere Nacht. Tritt ein Ort in den Lichtbereich der Sonne, so hat er Morgen, tritt er aus demselben, so hat er Abend. Erreicht für einen Ort die Sonne die größte Höhe, so hat er Mittag. Da die Drehung der Erde von West nach Ost erfolgt, so scheint es, als wenn die Sonne die Erde von Ost nach West umkreise. Um uns dies zu veranschaulichen, brauchen wir nur darau zu deuken, daß bei schneller Fahrt in der Eisenbahn Bäume und Häuser uns entgegenzukommen scheinen. Orte, die von uns östlich liegen, treten früher in den Lichtbereich der Sonne als wir, — die Souue geht ihnen früher auf. Bei westlich von uns ge- kgenen Orten ist dies umgekehrt der Fall. Die Umdrehuug der Erde erfolgt in 24 stunden. Da der Umfang der Erde in 360° geteilt ist, so geht für jeden Grad, der weiter nach W. liegt, die Sonne 4 Minuten später auf. Wenn es in Frankfurt a. M. 12 Uhr ist, fo hat Königsberg 12", Wien 1232, Paris aber erst Ii36. Um die Zeitunterschiede, die mancherlei Unzuträglichkeiten für den Verkehr im Gefolge hatten, zu beseitigen, ist sür ganz Deutschland eine Einheitszeit (die mitteleuropäische Zeit) angeordnet. Die mitteleuropäische Zeit gilt jetzt für Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Serbien 6*

2. Geographie - S. 85

1905 - Gießen : Roth
Die Erde als Weltkörper. 85 glaubt. In Wirklichkeit sind dies, wie ein Blick durch das Fernrohr zeigt, Gebirge und Täler. Eigentümlich sind dem Monde Ringgebirge mit kraterartigen Ver- tiefungen. Wasser, sowie eine Atmosphäre, wie sie unsere Erde umgibt, hat man auf dem Monde uoch uie wahrgenommen, so daß Lebewesen wie auf der Erde daselbst nicht bestehen können. Der Mond ist nicht zu allen Zeiten sichtbar, auch erscheint er uns nicht immer in gleicher Gestalt. Sehen wir den Mond gar nicht, so haben wir Neu- mond. Das erste Viertel erscheint uns wie eine mit der Schneide nach links gerichtete Sichel. Diese nimmt von Tag zu Tag zu, bis wir die volle Scheibe am Himmel sehen, den Vollmond. Jetzt nimmt diese von rechts beginnend wieder ab. Man behält dies leicht, wenn man an die geschriebene Form der ersten Buchstabe,) in den Wörtern: Zunehmend und Abnehmend denkt. Das letzte Viertel erscheint uns wie eine nach rechts gerichtete Sichel. Die verschiedenen Gestalten des Mondes, die Mondphasen, sind eine Folge der sich stets ändernden Stellung von Sonne, Erde und Mond, so daß dessen der Erde zugekehrte Seite ganz, zum Teil oder gar nicht von den Strahlen der Sonne getroffen wird. Beobachtet man die Stellung des Mondes zu einem bekannten Gestirn und wiederholt diese Beobachtung am folgenden Abend, so wird man finden, daß der Mond etwa 13° weiter nach O. gerückt ist. Zur Vollendung seiner ganzen Bahn (360°) braucht er daher beinahe 27 Tage 8 Stunden. Während dieser Zeit hat aber die Erde gleichfalls einen Teil ihres Weges um die Sonne zurück- gelegt, deu der Mond einholen mnß. Hierzu gebraucht derselbe 2 Tage 5 Stunden, so daß wir erst nach etwa 29^Tagen 13 Stunden den Mond wieder in der gleichen Lichtgestalt erblicken. Da der Mond täglich 13° von W. nach O. fortschreitet, so geht er an jedem folgenden Tage eine Stunde später auf, was bei den Fixsternen nicht der Fall ist. Der Auf- und Untergang des Mondes ist in den Kalendern angegeben. Da, wie schon erwähnt, der Mond sich gleichzeitig mit der Erde um die Sonne bewegt, so ist seine Bahn eine Schraubenlinie. Die Mondbahn fällt mit der Erdbahn nicht in eine Ebene, sondern schneidet diese zweimal in einem Winkel von 5°. Die Punkte, in welchen die Mondbahn die Erdbahn schneidet, heißen Knoten, und man unterscheidet einen auf- und einen absteigenden Knoten. -K Sonnen- und Mondfinsternisse. Steht der Mond genau zwischen Sonne und Erde, so verdeckt er die Sonnenscheibe und wir haben eine Sonnenfinsternis. Sonnenfinsternisse entstehen nur zur Zeit des Neumondes. Wir sprechen von einer totalen (gänzlichen) oder Parttalen (teilweisen) Sonnenfinsternis, je nachdem der Mond die ganze Scheibe oder nur einen Teil derselben verdeckt. Verfinstert er nur die Mitte, so daß eiu leuchteuder Riug bleibt, so ist dies eine riugsörmige Sonnenfinsternis. Eine folche ist nur möglich, weuu sich der Mond in der Erd- ferne befindet. Steht die Erde zwischen Sonne und Mond, so fällt ihr Schatten auf den Mond und verdunkelt denselben ganz oder teilweise. Diese Stellung ist nur bei Vollmoud möglich. Ringförmige Mondfinsternisse gibt es nicht, weil der Erdschatten stets größer ist als der Mond. Die Schatten, welche Erde und Mond werfen, sind kegelförmig und man unterscheidet den dunklen Kernschatten von dem Uchtereu Halbschatten. (Siehe deu Abschnitt Licht in der Naturlehre!) Daß wir nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis und bei jedem Vollmoud eine Mondfinsternis haben, hat seinen Grund darin, daß Mondbahn und Erdbahn nicht in einer Ebene liegen. In der Regel steht der Mond höher oder tiefer als die Erde, so daß er das volle Sonnenlicht empfängt. Nur wenn er dnrch einen der beschriebenen Knoten geht, stehen Sonne, Erde und Mond in einer Linie, und es entstehen Sonnen- oder Mondfinsternisse. )i 6- Der Kalender. Schon frühzeitig mußte sich den Menschen das Bedürf- nis aufdrängen, die Zeit in bestimmte Abschnitte einzuteilen. Die ersten derartigen

3. Geographie - S. 82

1905 - Gießen : Roth
82 Die Erde als Weltkörper. Iv. Die Grde clts Wettkörper. Die Erdkugel schwebt frei in dem unbegrenzten Welträume. Sie ge- hört zu dm Weltkörpern, die wir bei klaren Nächten am Himmel sehen und Sterne nennen. Wenn es uns möglich wäre, unsere Erde von einem anderen Himmels- körper aus betrachten zu können, würde sie uns auch als Steru erscheinen. Wenn wir im Freien stehen, so sehen wir über uns das Himmelsgewölbe in der Form einer hohlen Halbkugel, das Firmament. Der Kreis um uns, wo Himmel und Erde sich zu berühren scheinen, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Dieser ver- größert sich, wenn wir einen höheren Standpunkt einnehmen. Der Punkt des Himmelsgewölbes gerade über unserem Haupte heißt Zenit oder Scheitelpunkt. Der Punkt am entgegengesetzten Himmelsgewölbe, den eine vom Zenit durch den Mittelpunkt der Erde gedachte gerade Linie treffen würde, heißt Nadir oder Fußpunkt. Wiederhole, was dir von Gestalt und Größe der Erde bekannt ist! - Jür die Kugelgestalt der Erde führt man gewöhnlich folgende Beweise an: 1) Es sind schon viele Reisen um die Erde gemacht worden, ohne daß man an ein Ende kam. 2) Nähern wir uns entfernten Gegenständen oder kommen solche auf uns zu, z. B. eiu Schiff auf dem Meere, so erblicken wir zuerst die obersten Teile und erst allmählich die unteren. 3) Unser Gesichtskreis ist immer kreisförmig; er erweitert sich, wenn wir einen erhöhten Standpunkt einnehmen und verengert sich, wenn wir herabsteigen. Nur bei einer Kugel ist jeder Abschnitt von einem Kreis begrenzt. 4) Bei einer Mondfinsternis wirft die Erde stets einen runden Schatten auf den Mond, dies ist nur bei einer Kugel möglich. 5) Den mehr östlich gelegenen Orten geht die Sonne früher auf als den mehr westlich gelegenen. Wäre die Erde eine flache Scheibe, müßte die Sonne überall sichtbar sein, sobald sie über dem Rand derselben erscheint.^, 2. Die Sterne erscheinen uns nachts am Himmel, weil dann die Sonne für uns nicht sichtbar ist. Steigen wir in einen tiefen Schacht oder in einen Brunnen, so daß die Sonnenstrahlen unser Auge nicht erreichen, so erblicken wir die Sterne auch am Tage. Dasselbe ist der Fall bei einer Sonnenfinsternis. Viele dieser Sterne verändern ihre gegenseitige Stellung nicht, sie scheinen vielmehr am Himmelsgewölbe angeheftet zu sein. Man nennt sie deshalb Fix- sterne, d. i. feste Sterne, im Gegensatz zu den Planeten, d. i. Wandelsterne, die ihren Stand gegenüber den Fixsternen in regelmäßigen Zeitabschnitten verändern. Nach ihrer Größe unterscheidet man Sterne erster, zweiter, dritter?c. Größe. Sterne, die nahe beieinander stehen und ihre gegenseitige Stellung uicht verändern, so daß sie immer dieselbe Figur darstellen, nennt man Sternbilder. Die bekanntesten Sternbilder sind: der große Bär oder Himmelswagen, der kleine Bär, der Orion. Die Milchstraße, jener helldämmernde Streifen, der sich rings um die Himmels- kugel erstreckt, löst sich unter einem guten Fernrohr zu Millionen von Fixsternen auf. Die Planeten erhalten Licht und Wärme von der Sonne. Sie bewegen sich um ihre eigene Achse und um die Sonne. Der Sonne am nächsten stehen Merkur und Venus. Der Merkur kehrt der Souue immer dieselbe Seite zu; die Venus heißt Morgen- oder Abendstern, je nachdem sie mit der auf- oder unter- gehenden Sonne sichtbar ist. Der größte Planet ist der Jupiter. Andere Planeten sind: Mars, Uranus und Neptun. Auch unsere Erde ist ein Planet. Die kleinen Planeten oder Asteroiden bilden eine zusammenhängende Gruppe. Sie sind <T 7

4. Geographie - S. 84

1905 - Gießen : Roth
84 Die Erde als Weltkörper. und Bulgarien. Maßgebend ist die Mittagszeit des Meridians von Stargard in Pommern. In sämtlichen Orten östlich von demselben gehen die Uhren der Orts- zeit nach, in den westlich gelegenen vor. Gib nach deinem Atlas an, um wieviel die Uhren in folgenden Städten ihrer Ortszeit vor- oder nachgehen: Hamburg, Berlin, Prag, Wien, Tilsit, Metz, Frankfurt. Jahreszeiten. Die Bewegung der Erde um die Sonne erfolgt in 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden. Die Bahn, welche die Erde dabei beschreibt, ist eine Ellipse. Die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne beträgt, wie schon gesagt, etwa 150 Mill. km, die weiteste etwa 25 Mill. Km mehr, die geringste so viel weniger. Je näher die Erde der Sonne kommt, desto schneller ist ihre Bewegung. Am nächsten steht die Erde der Sonne am 1. Januar, am entferntesten am 2. Juli. Das Winterhalbjahr ist deshalb um nahezu 8 Tage kürzer als das Sommerhalbjahr. (Zähle im Kalender die Tage vom Frühlings- ansang bis zum Herbstanfang und vergleiche deren Zahl mit dem Winterhalbjahr!) Während die Erde sich von West nach Ost um die Sonne bewegt, scheint diese in entgegengesetzter Richtung am Himmel hinzuziehen. Diese scheinbare von Wende- kreis zu Wendekreis ziehende und den Äquator zweimal schneidende Sonnenbahn, die Ekliptik, ist am Himmel durch 12 Sternbilder bezeichnet, die in einer durch- schnittlichen Entfernung von 30'' stehen. Ihre Namen sind: Widder, Stier, Zwilling (Frühling) — Krebs, Löwe, Jungfrau (Sommer) — Wage, Skorpion, Schütze (Herbst) — Steinbock, Wassermann, Fische (Winter). Die Sonne steht in diesem oder jenem Sternbild, will sagen, sie geht mit ihm auf und unter. Die Erdachse steht nicht senkrecht zur Erdbahn, sondern weicht 23%0 von der senkrechten Richtung ab. Die Beleuchtung und Erwärmung der Erdoberfläche ist daher keine gleich- müßige; es ist vielmehr im einen Halbjahr mehr die nördliche, im andern mehr die südliche Halbkugel der Sonne zugekehrt. Nur zweimal im Jahr, am 21. März und am 23. September, werden die nördliche wie die südliche Halbkugel von der Sonne, die senkrecht über dem Äquator steht, gleichmäßig beschienen. Tag und Nacht sind dann aus der ganzen Erde gleich, und die schrägsten Strahlen treffen den Nord- und den Südpol. In der Zeit zwischen den genannten Tagen ist die nördliche Hälfte der Erde der Sonne zugekehrt. Die Sonnenstrahlen treffen dieselbe mehr senkrecht und haben trotz der größeren Entfernung von der Sonne eine größere Wirkung. (S. Naturlehre!) Die Tage sind länger und wärmer, die nördliche Erdhälfte hat ihr Sommerhalbjahr. Auf der südlichen Halbkugel sind die Ver- Hältnisse in dieser Zeit gerade umgekehrt, sie hat ihr Winterhalbjahr, während ihr Sommerhalbjahr in die Zeit vom 23. September bis zum 21. März fallt. Der längste Tag für die nördliche Erdhälfte ist am 21. Juni, der kürzeste am 21. Dezember. In der Nähe des Äquators find Tag und Nacht stets einander gleich. Weiter nach den Poleu nimmt im Sommerhalbjahr die Länge der Tage zu und beträgt uuterm 49° ix. oder f. Breite 16 Stunden, unterm 67° einen Monat, unterm 73° drei Monate, an den Polen gar sechs Monate.. 4. Der Mond, der trene Begleiter dir Erde, hat — wie alle Himmelskörper — die Gestalt einer Kugel. Die Erde übertrifft seine Masse um das 50 fache. Wenn uns trotzdem der Mond größer erscheint als die übrigen Sterne, so j)at dies darin seinen Grund, daß er uns von allen am nächsten steht. Seine Ent- fernuug vom Mittelpunkt der Erde beträgt etwa 385000 km oder 50000 Meilen. Er ist ein dunkler Körper, der uns stets die gleiche Seite zuwendet. _ Das Licht, welches er uns nachts spendet, ist nur der Widerschein des Sonnenlichtes. Wie die Erde die Sonne, so umkreist der Mond in elliptischer Bahn die Erde und mit dieser die Sonne. Da er während der Umkreisung der Erde sich zugleich einmal um seine Achse dreht, so hat er eigentlich eine dreifache Bewegung. Schon mit bloßem Auge entdeckt man auf dem Monde eine Menge heller und dunkler Punkte, in welchen eine lebhafte Einbildung bald ein Gesicht, bald einen Mann zu sehen

5. Kreis Friedberg - S. 9

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 9 Flurnamen an sie erinnern, wie z. B, in der südlichen Wetterau Straß- heim, in der nördlichen Rieder-Hörgern, aber von anderen Ortschaften war ein großer Teil in Trümmer gesunken. Hunger und Krankheit (Pest) herrschten, und Raubgesindel machte die Straßen unsicher. Das herrenlos gewordene Gut ging in den Besitz der Lehnsherren über, es entstanden auf diese Weise große Gutshöfe. Die ärmere Bevölke- rung wurde in den Dienst der 5ldeligen gezwungen. Diese glaubten, bestärkt durch das Vorbild Ludwig Xiv., die Bauern zu ihren Leibeigenen machen und durch strenge Gesetze ihre Rechte beschränken zu können. Beschwerden, die gegen solches vorgehen im Reichskammergericht geführt wurden, kamen oft bei dem schleppenden Gang der Geschäfte nicht zur Verhandlung. 5ln Stelle der öffentlichen Gerichtsverfahren traten die geheimen schriftlichen. Landgraf Philipp Iii. von Butzbach. Während des dreißigjährigen Krieges, und zwar von 1622—1643, besaßen Butzbach und eine Anzahl benachbarter Ortschaften, das 5lmt Butz- bach-philippseck und die Herrschaft Itter, in Philipp Iii., dem Bruder Lud- wigs des V., des Getreuen (1596—1626), einen eigenen Fürsten. In dem mit Gemälden, Bildhauerwerken verzierten, mit einer Stern- warte ausgestatteten und von einem herrlichen parke umgebenen Schlosse wohnte der Landgraf, welcher ein bedeutender Gelehrter, ein tüchtiger Sprachkenner und ein hervorragender Astronom war. Einen zweiten Schloßbau (Philippseck) errichtete der kunstsinnige Fürst auf einer Knhöhe vor dem freundlichen, am Eingange des lieblichen Issel- tales liegenden Taunusdörfchen Münster. Wenn Philipp Iii. außer der Muttersprache sehr wohl des Fran- zösischen, Italienischen, Spanischen kundig war, so besaß er auch große Ge- wandtheit im Lateinischen, Griechischen und hebräischen. Eine treffliche Übersetzung des Klten Testamentes wird heute noch als wertvolles Besitz- tum der Darmstädter Hofbibliothek aufbewahrt. Die Sternkunde war ihm nicht eine Spielerei, nie stellte er sie in den Dienst eines Wunderglaubens. Nicht wie Wallenstein suchte er aus der Stellung der Gestirne ein Nienschenschicksal zu entziffern. Im Interesse reiner Wissenschaft verfolgte er der Sterne Bahn. Wenn Johannes Faul- Haber aus Ulm ihm befreundet, wenn er mit Galilei von einer Reise nach Italien in Beziehung getreten war, so war Johannes Kepler her geschätzte Gast des gelehrten Landgrafen. Mit ihm bestieg er seine Sternwarte, um der Planeten Lauf zu verfolgen, um den Beweis der Richtigkeit Kepler- scher Gesetze zu erfahren. Seine reichhaltige Bibliothek, die 2776 Rum- mern aufwies, und die herrliche Sammlung astronomischer Instrumente waren treffliche Gehilfen bei wissenschaftlicher Tätigkeit.

6. Geschichte - S. 67

1898 - Gießen : Roth
Wichtige Erfindungen und Entdeckungen. 67 man kaum eine Ahnung. — Seit den Kreuzzügen war der Handel mit dem reichen Indien wieder in Aufschwung gekommen. Die kostbaren Erzeugnisse dieses Landes konnten nur über Syrieu und Ägypten nach Europa gelangen. Da nun dieser Handelsweg mit viel Mühsal und Beschwerde verbunden war, so bemühte man sich, einen bequemeren Weg nach Indien zu finden. Namentlich haben sich die Portugiesen um die Auffindung eines Seewegs große Verdienste erworben. Heinrich der Seefahrer entdeckte im 15. Jahrhundert die ganze Westküste Afrikas; Bartholomäus Diaz erreichte I486 das Borgebirg der guten Hoffnung und Vasco J>e Gama fand endlich — aber erst 6 Jahre nach der Entdeckung Amerikas — den Seeweg nach Indien. Die Entdeckung Amerikas. Diese Entdeckungen der Portugiesen erweckten in Christoph Kolumbus den Wunsch, aus einer Fahrt nach Westen den Seeweg nach Indien zu suchen. Er war geboren in Genua. Als Knabe schon las er begierig Reisebeschreibungen. Dadurch erwachte in ihm die Sehnsucht nach fernen Ländern. Er wurde deshalb Seemann und brachte es durch Fleiß und Ausdauer zum Kapitän. Er hatte ziemlich klare Vorstellungen von der Erde als Weltkörper und sagte sich: Wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ich das im Osten liegende Indien auch erreichen, wenn ich fortgesetzt nach Westen fahre. Er wandte sich zuerst an seine Vaterstadt und dann nach Portugal, um die Mittel zur Ausführung feines Planes zu erlangen. Aber überall wurde er als Abenteurer verspottet und abgewiesen. Endlich erlangte er von Spanien 3 Schiffe mit 120 Seeleuten und trat 1492 mutig die Reise an. Länger als drei Monate hatte bereits die Fahrt gedauert, und immer noch nicht zeigte sich das ersehnte Land. Die Seeleute wurden ungeduldig und verlangten in ihre Heimat zurückgeführt zu werden. Eine Meuterei stand bevor, da zeigten sich die ersten Spuren des Landes und bald dieses selbst. Als erster sprang Kolumbus ans Land und nahm dasselbe für die Krone Spanien in Besitz. Er war ans einer-kleinen Insel gelandet, welche die Eingeborenen Guanahani nannten und die er, mit Rücksicht auf die fchweren Sorgen, die er erduldet, San Salvador^ oder Erlöserinsel nannte. Er entdeckte noch die Insel Cuba und kehrte dann nach Spanien zurück, wo er mit Begeisterung empfangen und mit Ehrenbezeugungen überhäuft wurde. Die Spanier hofften, in dem iieuentdecften Lande Gold und unermeßliche Reichtümer zu finden. Schon im folgenden Jahre trat deshalb Kolumbus mit 17 Schiffen seine zweite Reise an. Das ersehnte Gold wurde nun nicht in der Menge gesunden, wie man gehofft hatte. Die Eingebornen, welche von den zurückgebliebenen Spaniern hart behandelt worden waren, traten feindselig auf. Kolumbus wurde bei Hofe verleumdet und mußte zurückkehren. Auf seiner dritten Reise entdeckte er das Festland von Amerika. Bei seiner Rückkehr nach Spanien brachten es seine Gegner fertig, daß er aller feiner Würden enthoben und fogar in Ketten gelegt wurde. Er erlangte zwar bald feine Freiheit wieder, aber die Versprechungen, die man ihm gemacht hatte, wurden nicht gehalten. Kolumbus starb, 59 Jahre alt. Nach feinem Tode entdeckten die Spanier das Festland von Mittel- und Südamerika. Hier fanden sie endlich das ersehnte Gold. und reiche Schätze flössen Spanien aus der „neuen Welt" zu. Aber sie gereichten dem Laude nicht zum Segen. Der Reichtum machte die Spanier trüge und genußsüchtig, und als später die Goldquellen versiegten, war Spanien ein armes Land. Folgen. Durch diese Entdeckungen traten im Handel Europas ungeheure Veränderungen ein. Der frühere Handelsweg nach Indien hatte über Venedig, Mailand, Augsburg, Nürnberg :c. geführt und diesen Städten große Reichtümer verschafft. Jetzt sielen diese Vorteile den Portugiesen und Spaniern, später den Holländern und Engländern zu, und die genannten Städte verloren ihre Bedeutung. Erst im letzten halben Jahrhundert haben die Städte Hamburg und Bremen sich ihren Anteil am Welthandel zu sichern gewußt. Aber nicht allein Handel und Verkehr erhielten durch die Entdeckung Amerikas neue Anregung, sondern auch die Wissenschaft. Kopernikus aus Thorn und Galilei aus Pisa stellten jetzt die Gestalt der Erde sest und wiesen ihr die richtige Stellung im Weltsystem an. Magellan, ein Portugiese, umsegelte zum erstenmal die Erde, nach ihm die Engländer Franz Drake und Cook (drähk und kuhk).

7. Denkfreund - S. 64

1847 - Giessen : Heyer
64 Der menschl. Körper. dessen jede Verwandlung, der Speisen in Theile unseres Körpers den strengsten Gesetzen folgt! Welch ein Wunder ist die Verwandlung selbst! Ein erwachsener Mensch hat gewöhnlich 24 bis 28 Pfund Blut. Nicht immer.ist ein schneller Puls oder Andrang des Blutes gegen den Kopf ein Beweis von Vollblütigkeit. Man sollte daher auch in solchen Fällen nicht sogleich zum Blutabzapfen schreiten. Die Vollblütigkeit hebt sich oft viel besser durch Mäßigkeit im Essen und Trinken und durch viele Leibesbewegung, als durch Aderlässen; denn das abgezapfte Blut ist gar bald wieder Gesetzt. Dickes und zähes Blut verdünnt man am besten durch Wassertrinken, Mäßigkeit und Bewegung. Wer zu oft und zu viel Blut abläßt, bekommt end- lich Nervenschwäche, Bleichsucht, Wassersucht, Schwindsucht. Zur rech- ten Zeit kann eine Aderlaß vom Tode retten, zur Unzeit angewandt aber in's Grab stürzen. Man sollte daher lieber einen geschickten Arzt, als den Kalender fragen, ob eine Aderlaß gut oder nicht gut sei. Hundstage, Mondwechsel, himmlische Zeichen, Tag- und Nacht- gleichen u. s. w. haben keinen Einfluß darauf. — Nur Blutadern (zurück- führende Adern), nicht ^Pulsadern dürfen geöffnet werden; die Mei- nung aber, daß die Oeffnung gewisser Adern in einzelnen Fällen vor- züglich wirksam sei, ist Aberglaube. Jede schnelle Reibung macht Hitze. Auch das Blut erhitzt sich während seines schnellen Umlaufes. Um ihm nun beständig frische Lebenslust *) zuzuführen und schädliche Ausdünstungen desselben abzu- leiten, wies ihm Gott seinen Weg durch die L u n g e n an. Das Blut hat nämlich vom Herzen aus einen doppelten Kreislauf. Den ersten von der rechten oder vorderen Hauptkammer durch die Lungen in die linke oder hintere Vorkammer; den zweiten von der linken Hauptkammer, in welche es aus der Vorkammer kommt, durch den ganzen Körper in die rechte Nebenkammer; dann wieder in die anstoßende Hauptkammer u. s. w. **). Die Lunge ist ein schwammiges, aus zahllosen häutigen Zellchen bestehendes, von einer Menge zarter Äderchen und. wenigen Nerven durchflochtenes Gewebe, welches mit der Mundhöhle vermittelst der Luftröhre oder Kehle zusammenhängt. Erweitert sich die Brust- *) oder, wie man sie jetzt gewöhnlich nennt, Sauerstoffgas. **) Man vergleiche das Seite 60 eingerückte Bild. Der Kreislauf8—6 geht durch die Lungen, der Kreislauf D—a durch den ganzen Körper.

8. Denkfreund - S. 252

1847 - Giessen : Heyer
252 Das Weltgebäude. Sonne, sondern viele tausend Sonnen gebe, deren jede höchstwahr- scheinlich mehrere Planeten beleuchtet, welche unserm Erdbälle ähnlich sind re. — Daraus schloß man, daß alle Sterne (wenigstens alle Planeten) eben so gut, als tmsere Erde, von Geschöpfen und zwar auch von vernünftigen Geschöpfen bewohnt seien. Nach dieser Be- trachtung kommt uns freilich unsere Erde nicht mehr als Endzweck der ganzen übrigen Schöpfung vor, sondern nur als ein kleines Rad in der großen Weltmaschine; dafür aber erscheint uns der Baumeister so vieler tausend Sonnen und Planeten desto größer. Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament ver- kündet die Werke seiner Hände!*) _ Ja, die unzählbaren Sterne, welche wir des Nachts bei heiterm Himmel erblicken, und die uns als flimmernde Lichter erscheinen, sind Körper, Weltkörper, wie unsere Erde, die auch uns als ein so kleiner Lichtpunct erscheinen würde, wenn wir sie von einem andern Welt- körper aus beobachten könnten. Sie sind mit Ausnahme der Pla- neten lauter Sonnen, die zum Theil unsere Sonne an Größe über- treffen; aber nur wegen ihrer unerineßlichen Entfernung scheinen sie uns weder so groß, noch so feurig, als unsere Sonne. Wären wir irgend einem dieser Sterne (die man Firsterne nennt) so nahe, wie unserer Sonne, so würde er uns eben so groß und wohl noch größer erscheinen, dagegen würden wir unsere Sonne für einen kleinen Stern halten und es unglaublich finden, wenn man uns sagte, daß dieses Sternchen ebenfalls eine Sonne sei und die zu ihr gehörigen Weltkörper (Planeten) eben so erleuchte und erwärme, wie unsere Sonne diese Wirkungen auf unsre Erde äußert. Wie unermeßlich aber die Entfernung der Firsterne von der Erde sei, können wir aus Folgendem erkennen. Die Entfernung der Sonne von der Erde beträgt gegen 20 Millionen Meilen, eine so große Entfernung, daß man, um von der Erde auf die Sonne zu gelangen, selbst wenn man mit einem Dampfwagen auf einer Eisenbahn dahin fahren könnte, doch 450 Jahre Zeit brauchte. Was ist aber selbst diese große Entfernung gegen die der Firsterne; denn der nächste der- selben soll über 400,000mal weiter von unserer Erde entfernt sein, als die Sonne, so daß selbst die Schnelle des Blitzstrahls von uns dahin über 7 Jahre brauchen würde. Kein Wunder also, daß uns diese. Sterne so klein erscheinen. Übrigens sehen wir mit "bloßen Augen nur einen sehr-kleinen Theil der Firsterne, höchstens 5 bis 7000; dagegen erblickt man mit Fernrohren eine weit größere Zahl derselben, dre auf 12 Millionen angegeben wird. Auch die sogenannte Milchstraße am Himmel oder der ungeheure Lichtstreifen, welcher sich in ununterbrochenem Zusam- menhange, jedoch in ungleicher Breite, über das ganze scheinbare Himmelsgewölbe in einem fast größten Kreise hinzieht, besteht aus *) Ps. 18, 2.

9. Denkfreund - S. 253

1847 - Giessen : Heyer
Das Weltgebäude. 253 vielen einzelnen eng zusammengedrängten Haufen von Firsternen, deren Zahl man auf 75 Millionen schätzt. Es gibt also, wie wir gesehen haben, zweierlei Sterne: solche, die selbst leuchten, und solche, die ihr Licht erst von diesen selbst- leuchtenden erhalten, Firsterne und Planeten. Letztere aber sind entweder Hauptplaneten oder Nebenplaneten (auch Trabanten und Monde genannt) *). Wir haben demnach zu betrachten: I. Flrsterne, welche selbst leuchten und keines fremden Lichtes bedürfen. — Man nennt sie Firsterne oder fest stehende Sterne, weil sie ihren Stand gegen einander nicht verändern, ob sie gleich alle von Osten nach Westen zu laufen scheinen. Auch unsere Sonne ist ein solcher Förstern, der uns aber als der nächste von allen weit größer, als die übrigen, scheint. Indeß müßt ihr euch doch die Sonne und überhaupt die Firsterne nicht als ganz bewegungslos denken, denn alle drehen sich unablässig um ihren Mittelpunct, wie ein Rad um seine Achse. Von unserer Sonne weiß man z. B. aus genauer Beobachtung der Sonnenflecken, daß sie zu jedem Umschwünge 27 Tage und 12 Stunden braucht. Der scheinbare Kreislauf der Firsterne kommt aber von dem Umschwünge unserer Erde her, von welchem ihr in der Folge hören sollt. Wir müssen also den Schein von der Wirklichkeit unterscheiden. — Ii. Planeten. Dunkle Himmelskörper, welche ihren Glanz bloß einer fremden Beleuchtung verdanken. Von diesen gibt es zwei Gattungen: 1) Hauptplaneten. — Ein solcher Stern ist auch unsre Erde. Man nennt sie Planeten, weil sie ihren Stand gegen einander und gegen die Firsterne beständig verändern, indem sie m großen Zirkeln um die Sonne, als um ihren Mittelpunct, wandeln (das griechische Wort Planet zeigt nämlich etwas Umherwandelndes an), daher man sie auch im Deutschen Wandelsterne nennt. 2) Nebenplaneten oder Trabanten. — Ein solcher Stern ist unser Mond. Man nennt sie Trabanten, weil sie denjenigen Pla- neten, zu welchen sie gehören, während sie sich immer um ihn herum bewegen, auf seiner ganzen Rundbahn begleiten, wie ein Trabant (ein Leibwächter) den Fürsten. Die Trabanten borgen ihr Licht von eben der Sonne, von welcher ihr Fürst (der Hauptplanet) das (ei- nige erhält. Wir können indeß bloß von unserer Sonne mit Zuverlässigkeit behaupten, daß sie Planeten um sich habe; von den Firsternen ver- muthen wir es nur mit der größten Wahrscheinlichkeit, denn die zu ihnen gehörigen Planeten sind viel zu weit von uns entfernt, als daß wir sie, wie die zu unserer Sonne gehörenden Planeten, sehen könnten. *) Bei dem ersten Unterrichte in der Geographie werden die Kometen noch nicht erwähnt.

10. Denkfreund - S. 254

1847 - Giessen : Heyer
254 Das Weltgebäude. Eine genaue Kenntniß des gesummten Sternenhimmels scheint auf deu ersten Anblick große Schwierigkeiten zu haben. Die vielen Tau- sende von Sternen stehen dein Anscheine nach so unordentlich durch einander, daß es dem Auge unmöglich scheint, einen gewissen Stern, der uns heute gezeigt wird, zu einer andern Zeit schnell wieder auf- zufinden. Es ist daher eine große Erleichterung, daß man den Ster- nenhimmel in gewisse sogenannte Sternbilder abgetheilt hat. Durch Hilfe derselben läßt sich eine so genaue Kenntniß des ganzen Ster- nenhimmels erwerben, wie durch die Eintheilung der Erdoberfläche in Erdtheile, Länder re. re. eine vollständige Kenntniß der Erde er- langt wird. Aber wie kann man am Himmel die Firsternc von den Planeten unterscheiden? Darauf dient Folgendes zur Antwort. Wenn wir in hellen Nächten eine längere Zeit hindurch die Sterne init Aufmerksamkeit beschauen und besonders auf ihre Stellung gegen einander achten, so bemerken wir, daß die meisten derselben ihre Lage gegen einander nur wenig oder gar nicht verändern, sondern überall, an welcher Stelle des Himmels wir sie erblicken mögen, in denselben Gruppen stehen und dieselben Figuren bilden; ferner hat man bemerkt, daß sie durch ein Fern- rohr sich nicht vergrößern lassen und uns, besonders wenn man sie durch Fernrohre betrachtet., in einem funkelnden Lichte erscheinen. Dagegen sehen wir wieder von diesen Sternen andere sich dadurch unterscheiden, daß sie nicht, wie jene, mit einem funkelnden, sondern mit einem ruhigen, von der Sonne entlehnten Lichte leuchten, daß sic sich durch Fernrohre vergrößern und außer ihrer täglichen, scheinbaren Bewegung, welche sie mit dem ganzen Himmel gemein haben, noch besonders ihre Stellung gegen einander und gegen die übrigen Sterne verän- dern. Daß jene Fixsterne, diese Planeten heißen, ist schon oben bemerkt worden. In Hinsicht der täglichen Bewegung der Sterne finden wir ferner bei genauer und längerer Betrachtung des Himmels, daß alle Sterne, die im Osten aufgehen, in jeder Nacht eine Bewegung nach Westen machen, wie unsere Sonne bei Tage, daß dagegen ein Stern (man nennt ihn Polarstern) fest stehen bleibt und die ihm zunächststchenden sich um ihn herum drehen. Woher mag dieß kommen? Diese Bewegung ist nur eine scheinbare, welche von dem Um- schwünge unserer Erde herrührt, wie wir später hören werden. Die scheinbare Bewegung hat man Jahrhunderte lang für eine wirkliche genommen und sich dadurch in unendliche Schwierigkeiten verwickelt, aus welchen man sich nicht herauswinden konnte, wenn man die zweite Bewegung, nach welcher alle Trabanten um ihre Planeten und diese wieder um die Sonne sich schwingen, beobachtete. Endlich trat ein Mann auf, der uns das Räthsel auf eine ganz einfache Weise dadurch erklärte, daß nicht die Sonne um die Erde, sondern diese zuerst um sich selbst und dann um die Sonne sich schwingt. Dieser Mann war Cvpernicus *). *) Geboren zu Thorn 1473 in Westpreußen und gestorben zu Frauenburg in Ostpreußen 1543. Seine Ansicht wurde nachmals durch den Würtember- ger Kepler (gest. 1630) und durch den Engländer Newton (gest. 1727) zur höhern Gewißheit gebracht.
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 0
5 3
6 1
7 18
8 1
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 3
20 0
21 46
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 5
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 5
4 1
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 7
13 1
14 0
15 1
16 12
17 6
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 1
24 0
25 1
26 0
27 11
28 3
29 0
30 8
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 8
46 0
47 0
48 0
49 2
50 2
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 1
75 1
76 1
77 2
78 1
79 0
80 0
81 44
82 1
83 1
84 1
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 3
92 15
93 0
94 6
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 48
1 39
2 15
3 91
4 38
5 82
6 52
7 64
8 17
9 74
10 59
11 20
12 95
13 55
14 35
15 22
16 66
17 25
18 31
19 91
20 10
21 24
22 27
23 12
24 166
25 68
26 28
27 33
28 133
29 49
30 30
31 20
32 37
33 164
34 62
35 14
36 118
37 27
38 15
39 72
40 61
41 10
42 97
43 42
44 26
45 13
46 173
47 107
48 37
49 13
50 66
51 56
52 75
53 17
54 16
55 66
56 29
57 17
58 25
59 176
60 35
61 38
62 59
63 9
64 32
65 31
66 63
67 37
68 24
69 3
70 14
71 30
72 37
73 28
74 23
75 107
76 38
77 22
78 48
79 42
80 65
81 197
82 14
83 42
84 162
85 45
86 22
87 30
88 47
89 52
90 23
91 54
92 8
93 143
94 24
95 45
96 55
97 88
98 18
99 38
100 153
101 29
102 48
103 48
104 21
105 36
106 17
107 84
108 12
109 48
110 51
111 67
112 29
113 62
114 40
115 23
116 58
117 17
118 40
119 52
120 23
121 39
122 17
123 25
124 236
125 56
126 24
127 55
128 34
129 31
130 18
131 222
132 45
133 75
134 31
135 14
136 86
137 58
138 20
139 34
140 64
141 33
142 115
143 50
144 19
145 53
146 34
147 29
148 9
149 5
150 34
151 20
152 156
153 34
154 65
155 47
156 57
157 33
158 33
159 23
160 35
161 29
162 22
163 30
164 51
165 44
166 51
167 19
168 52
169 9
170 22
171 78
172 38
173 148
174 45
175 379
176 28
177 84
178 16
179 126
180 52
181 41
182 59
183 350
184 49
185 21
186 23
187 46
188 49
189 50
190 18
191 50
192 61
193 64
194 25
195 73
196 75
197 38
198 26
199 43